2. KREUZUNG VERWANDTER GUPPYS:

Einfacher, sicherer und nicht so langwierig wäre es, bei einem bekannten Züchter ein Pärchen aus einem durchgezüchteten Stamm erwerben. Das erspart lange, mühevolle Zuchtarbeit, da uns der Züchter schon einen Grossteil der Arbeit abgenommen hat. Aber es ist nicht jedermanns Sache, einen fertigen Stamm einfach zu kopieren und mit der Arbeit anderer Ausstellungserfolge einzuheimsen. Allerdings kann man immer wieder beobachten, dass sich ein und derselbe Stamm in den Händen zweier Züchter sehr verschieden entwickelt. Der Hauptgrund dafür: Der neue Züchter ist mit den Eigenarten und Anforderungen dieses hoch gezüchteten Stammes noch nicht vertraut, das dauert eine Weile. Ebenso können sich unterschiedliche Umweltbedingungen bemerkbar machen.

Ist der Züchter bereit, uns ein Zuchtpaar zur Verfügung zu stellen, so verfahren wir genauso wie bei der Kreuzung nicht verwandter Guppys: Wir paaren immer Bruder und Schwester mit einander. Man glaube aber nicht, es könne jetzt nichts mehr passieren. Wir wollen den Stamm kräftig, gut geformt und intensiv gefärbt erhalten und noch verbessern. Daher müssen wir auch hier peinlich genaue Zuchtauswahl treffen und stets daran denken: Erst kommt die Vitalität, dann die Körperform, dann der Standard und dann die Farbe. Wenn hier die Farbe zuletzt genannt wird, bedeutet das auf keinen Fall, dass sie nicht so wichtig ist. Aber was nützt die schönste Farbe, wenn der Guppy ansonsten vermanscht ist. Deshalb gehen bei der Zuchtauslese die anderen Faktoren vor.

Unterlaufen dem Züchter Fehler bei der Zuchtauswahl, sind Rückschläge bei der Form und Farbe unvermeidlich.

 

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